Sechs Saiten die die Welt verändert haben. Kein Instrument hat die moderne Musik neben ihrer kleinen Schwester der E-Gitarre wohl so mitgeprägt wie die Akustik/Westerngitarre.
Merkmale:
Westerngitarren gibt sie in verschiedensten Formen und Größen. Die meisten Modelle sind alternativ auch mit einem sogenannten “Cutaway” zu bekommen; das ist eine Aussparung an der rechten Schulter der Gitarre um besser in die höheren Bünde zu gelangen. Ebenso sind einige Modell mit Tonabnehmern ausgestattet, um auf Bühnen verstärkt werden zu können. Die Stahlsaiten, die durch die Decke der Gitarre gehen und durch Pins gehalten werden, sind das wohl wichtigste Merkmal der Akustikgitarre.
Geschichte:
Christian Frederik Martin (1796-1863) gilt als ihr Erfinder, denn er hat als Erster die Konstruktion im Vergleich zur klassischen Gitarre verstärkt und seine Gitarre mit Saiten aus Stahl statt Darm ausgestattet. Dadurch wurden die Instrumente lauter, bekamen einen speziellen Klang und setzten sich deshalb bei Country-, Folk- und Bluesmusikern in Amerika früh als Favorit durch.
Der Blues -und damit auch die Rockmusik- wäre ohne die Stahlsaitengitarre heute undenkbar. In den 1930ern schrieb Robert Johnson durch seine Art des “Delta Blues” Musikgeschichte auf einer Akustikgitarre. In den 50ern schrieben und spielten auch Elvis, Bob Dylan und Johnny Cash ihre Hits auf einem solchen Instrument. Auch der Durchbruch der Beatles 1962 wurde mit “Love Me Do” auf einer Stahlsaitengitarre (einer Gibson J-160E) geschrammelt.
In den folgenden Jahrzehnten griffen viele weitere Stars mit Vorliebe zu dem Instrument: Von Eric Clapton, David Bowie und Leonard Coen über Cat Stevens und Bruce Springsteen bis hin zu Bon Jovi, Oasis und Ed Sheeran ist sie ein All-Time-Favorit.
Die Bauweisen:
Die Dreadnought:
Der absolute Klassiker. Eine relativ große Gitarre mit runden(Gibson) oder geraden(Martin) “Schultern”. Benannt nach einem Kriegsschiff im ersten Weltkrieg bedeutet der Name “fürchte Nichts” – und mit einer Dreadnought braucht man auch nicht zu fürchten, von irgendwem übertönt zu werden! Die Gitarre ist vor allem wegen ihrer Lautstärke beliebt.
Bekannte Interpreten: Johnny Cash, John Lennon
Die Parlour/Concert/O:
Klein und schmal sind diese Instrumente vor allem in den 20er und 30er Jahren bei Bluesmusikern beliebt. Heute werden diese vergleichsweise “leisen” Gitarren von Studiogitarristen bevorzugt.
Die Grand Concert/ OO(gesprochen: Double O):
Als Musiker etwas größere Konzertsäle bespielen wollten, ging die Parlourgitarre oft unter, weshalb man eine etwas größere Variante baute: die Grand Concert. Sie ist ein guter Kompromiss zwischen Größe und Lautstärke.
Die Grand Auditorium/OOO: (Triple O)
Noch eine Nummer Größer als die Grand Concert ist die Auditorium – eins der beliebtesten Gitarrenmodelle im Folk und bei Fingerspielern.
Bekannte Interpreten: Eric Clapton
Die Orchestra/OM:
Im Prinzip eine Auditorium mit einem etwas längeren und breiteren Hals. Tendenziell ist sie dadurch etwas lauter, höhenbetonter und offener.
Die Jumbo:
Die von der Firma Gibson erfundene Gitarre ist, wie der Name schon vermuten lässt, das größte Modell unter den Stahlsaitern. Ideal für Strumming, eher weniger zum Zupfen geeignet. Der Sound ist bassiger, laut und schlagkräftig.
Bekannte Interpreten: Elvis Presley, Bob Dylan
Spezielle Modelle:
Sei es die 12-saitige Gitarre oder eine Roundback mit einem runden Korpus aus Fiberglas, bei der Stahlsaitengitarre gibt es wie bei der E-Gitarre viele Sonderformen und ebensoviele Liebhaber.
Eine neue Westerngitarre bekommt man schon ab ca. 250,- Euro
Bei Fragen zum Instrument, Unterricht und Kauf helfe ich dir gerne weiter.